Zum Abschluss des ESF Plus-Programms „Gemeinsam für Qualität: Kinder beteiligen im Ganztag“ fand am 28. und 29. November 2024 eine Transferveranstaltung an der Evangelischen Hochschule Berlin statt. Es nahmen rund 50 Teilnehmende der am Programm beteiligten Schulen sowie interessierte Vertreter:innen von Schul- und Jugendhilfeträgern, Schulämtern und Ministerien sowie verschiedenen Stiftungen, Verbänden und Vereinen teil. Gemeinsam wurden die Ergebnisse und gewonnen Erfahrungen anhand der Erprobung des spezifischen Curriculums zur Prozessbegleitung partizipativer Schulentwicklung im Programm reflektiert und ein Ausblick auf weitere Prozesse entworfen.
Der erste Veranstaltungstag stand im Zeichen des Rückblicks auf die Umsetzungsprozesse an den teilnehmenden Schulen sowie auf Programmebene. Zum Auftakt wurden in der Begrüßungsrede des BMFSFJ (Fachreferat Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern) der Rahmen und die Prozesse auf bildungspolitischer Ebene hin zu einer kindgerechten und partizipativen Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern skizziert.
Auf der Grundlage von erhobenen Daten der beteiligten Schulen stellte die fachlich-inhaltliche Programmbegleitung (Stiftung SPI) dann erste Ergebnisse zur Programmumsetzung vor. Diese zeigen, dass die Projektziele und insbesondere die erprobten Maßnahmen und Angebote zur Verbesserung der Partizipation an den beteiligten Schulen zum großen Teil erfolgreich umgesetzt werden konnten.
Das Forschungsteam (Evangelische Hochschule Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin), das im Auftrag des BMFSFJ das Curriculum zur Prozessbegleitung partizipativer Schulentwicklung als zentrale Säule des Programms entwickelte, stellte anschließend die Ergebnisse der Curriculumsentwicklung und der Umsetzung inklusiver Organisationsentwicklung und Prozessbegleitung in den Ganztagsschulen vor. Dabei wurden Kernmerkmale und Gelingensbedingungen inklusiver Schulentwicklungen in der Praxis thematisiert sowie ein Rückblick auf die Qualifizierung geworfen. Die Projektbeteiligten der Schulen nahmen alle erfolgreich an der Qualifizierung teil. Das Curriculum und die damit verbundene Qualifizierung und Prozessbegleitung wurden gut angenommen und zeigten sich in der Erprobung an den Schulen als sehr unterstützend für die spezifischen Prozesse der partizipativen Schulentwicklung.
Nach der feierlichen Verleihung der Zertifikate an die Teilnehmenden der Qualifizierung wurden die Praxisbeispiele der Erprobung an den beteiligten Schulen präsentiert. In einem Gallery Walk mit individuell und lebendig gestalteten Präsentationen vorwiegend in Form von Plakaten konnten die Veranstaltungsteilnehmer:innen vielfältige und inspirierende Eindrücke der partizipativen Prozesse an den einzelnen Schulen gewinnen.
Als zentralen Bestandteil der Veranstaltung reflektierten die Teilnehmenden am ersten Tag anhand eines World Cafés Fragestellungen zu Wirkungen und Nebenwirkungen partizipativer Schulentwicklungen. Dabei lag der Fokus des Austauschs auf gewonnenen Erkenntnissen zur Demokratieentwicklung, den erforderlichen Ressourcen, möglichen Barrieren und dem Gesamtthema Beteiligung. Erste Thesen dazu wurden auf einer Pinnwand im Plenum zusammengetragen.
Der zweite Veranstaltungstag stand im Zeichen des Ausblicks und startete mit einem Impulsvortrag zur partizipativen Mitgestaltung von Lernprozessen durch Schüler:innen. Dabei wurde die Erprobung und Erforschung von innovative Formen des Lehrens, Lernens und Zusammenlebens an der Universitätsschule Dresden (Gemeinschaftsschule) sehr praxisnah vorgestellt.
Im Rahmen eines weiteren World Cafés wurden in einem angeregten Austausch gemeinsame Thesen zur partizipativen Schulentwicklung gesammelt.
In einer Podiumsdiskussion zur Frage „Was brauchen Schulen, um Schulentwicklungen partizipativ gestalten zu können?“, an der das Forschungsteam, die Trainerinnen der Qualifizierung, die Vortragende des Impulsvortrags, eine Vertreterin des BMFSFJ sowie eine Schulleiterin teilnahmen, fand die Veranstaltung einen guten Abschluss.
Spannende und lebendige Eindrücke vom zweiten Veranstaltungstag bietet ein Graphic Recording, das begleitend gezeichnet wurde und eine Auswahl wichtiger Erkenntnisse aus der Abschlussveranstaltung festhält.
Es zeichnet sich ab, dass in der Erprobung des Curriculums nachhaltige Prozesse in Gang gesetzt und gute partizipative Angebote entwickelt wurden, die auch nach Programmende an vielen Standorten weiter zur Stärkung der Partizipationsmöglichkeiten beitragen können.
Insbesondere auch im Kontext des Ausbaus der Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern in den nächsten Jahren ist und bleibt die Verbesserung der Qualität durch kindgerechte und partizipative Angebote ein zentrales Thema.
Eine Dokumentation in Form der Präsentationen, Thesen des World Cafés sowie ein Bild des Graphic Recording stellen wir Ihnen im Folgenden zum Download zur Verfügung:
Eröffnungsrede BMFSFJ Transferveranstaltung Ganztag
Ergebnisse des Forschungsteams (Curriculumsentwicklung)
Ergebnisse der fachlich-inhaltlichen Programmbegleitung (Servicestelle Ganztag)
Impulsvortrag Prof. Dr. Langner (TU Dresden)
Bild Graphic Recording Transferveranstaltung Ganztag am 29.11.24
Impressionen aus dem Gallery Walk